Omas und Schüler besuchten das Konzentrationslager Ravensbrück

„Ich finde es so schrecklich, was Menschen anderen Menschen antun“

Besuch des ehemaligen Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück
am 20. Mai 2022

Teilnehmer:innen 21
Stadtteilgruppe Südwest der OMAS GEGEN RECHTS
(Sprecherin Franziska Merkel-Anger)
Klasse 10 A der Evangelische Schule Steglitz
Herr R. Bukowsky (Religionslehrer)
Frau U. Hartwich (ehem. Kollegin)
Frau G. Ernst mit Freund (Schulverein)
Frau M. Zacher (ehem. Schulleiterin)
Herr B. Buchholz (vom TAGESSPIEGEL)

Ablauf:
9.00 Uhr Abfahrt mit dem Bus nach Fürstenberg,
Ravensbrück
11.00 Uhr Führung durch Herrn F. Trüe und Frau R. Rogalla
13.00 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr bis 15.30 Uhr Gespräche in Gruppen (Themen
nach Wunsch, Angebot ‚Menschenversuche‘, ‚Täterinnen’,
‚Widerstand‘‚ ‚Offene Fragen‘)
15.30 Uhr Rückfahrt
Die Führung:
Die Führung ging durch das weitläufige Gelände zuerst
durch das neuere Lager-Denkmal, danach zum älteren
‚DDR-Gedenkort‘. Während der Führung wurden folgende Denk-Orte bedacht:

Die Hierarchie im KZ anhand der Lager der Wohnhäuser von Offizieren,
Wachmannschaften


Der Eingang als gesellschaftlicher Ausschluss


Ins KZ kamen Frauen verschiedener Nationen (am häufigsten Polinnen) nicht
pointiert Jüdinnen. Die Verurteilung war meist ideologisch motiviert und oft
willkürlich.
Der Eingang ins Lager war eng, um undurchdringlich zu wirken. Andererseits auch
hierarchisch gebaut (Offiziere, Wachpersonal).
– Die Schotterfelder
Die Vergrößerung der Fläche des Denkortes durch die Schotterfelder war sehr
eindrücklich und zeigt den Schrecken der Vereinsamung, der Brutalität und auch den
Wahn, der hinter der großen Institution (KZ) und der Ideologie der
Nationalsozialisten stand. Der ursprüngliche Boden bestand auch aus Schotter, lag
aber ca. 50 cm tiefer.
– Die Baracken zum Schlafen
– Die Baracken für ‚medizinisch‘ motivierte Menschenversuche (extra herbeigeführte
Verletzungen und deren kriegsrelevante ‚Behandlung‘, die oft zum Tode führte)
– Das Gedenkbuch-Zimmer


Das Zimmer mit dem großen Gedenkbuch neben dem Eingangstor (auch dort
hierarchische und psychologische Erwägungen) ist sehr minimalistisch eingerichtet,
dadurch auch abstrakt, aber äußerst respektvoll und offen zum Erinnern und
Erzählen. Es betont dadurch das Interesse, die Menge der Opfer (ca. 35.000 zum
Tode Verurteilte) und die Individualität des Trauerns und Erlebens in Einklang zu
bringen.
– Die Lage des ‚Mädchenlagers‘ im Rahmen des KZ Ravensbrück
– Die verschiedenen Erwartungen der Opfer nach dem Krieg, nach der Wende
– Das Massengrab und die Nationenmauer


– Die Stele mit der Figur, die ‚Tragende‘ am See mit Blick auf Fürstenberg („Idylle“,
Versuche, Gefühle mit der Natur auszudrücken, Friedhofsgestaltung)


Gruppenarbeit:
13.00 Uhr Mittagessen im Freien, anschließend Gruppenarbeit


Die freiwillige Mitarbeit in einer Gruppe wurde von 50 % der Schüler:innen
angenommen. Das Wetter war einladend zum Gespräch untereinander.
Die OMAS GEGEN RECHTS gingen in Kleingruppen z. T. mit zwei bis drei
Schüler:innen durch das Gelände.
Intensiv war ein Gruppengespräch zu den neu gestalteten Denkorten u. a.
Gedenkkugel und Glasskulptur für die im KZ Ravensbrück und Uckermark
(Mädchen) ermordeten Lesben und Sexarbeiterinnen.


Rückfahrt:
Auf der Rückfahrt um 15.30 Uhr waren alle zufrieden, dass das Ziel der
Gedenkstättenfahrt erreicht war: Neue Eindrücke, gemeinsame Erlebnisse und ein
enspannter Austausch zwischen Alt und Jung.
Die Schüler:innen haben den Tag positiv erlebt und konnten die neuen Erfahrungen in
ihren unterrichtlichen Kontext einordnen.
Dank:
Ein herzlicher Dank gilt allen, die den Tag vorbereitet und unterstützt haben, vor
allem dem Schulverein für die finanzielle Förderung und dem Planungsteam der
OMAS GEGEN RECHTS; auch an Herrn B. Buchholz (vom TAGESSPIEGEL) , der
sich intensiv und kommunikativ mit den Schüler:innen befasste.


Omas und Schüler besuchen das KZ Ravensbrück: „Schrecklich, was Menschen
anderen Menschen antun“ (tagesspiegel.de)

Ravensbrück, im 3 Generationenblick – YouTube
Berlin, den 3. Juni 2022
Gabriela Ernst
Uta Hartwich
Anna-Mina Rohde
Marie-Rose Zacher

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